Auftakt in Otfenbach gelungen

 

Samurai Offenbach hatte in seinem Flyer gegen Erlangen mitgeteilt, dass sich das Unentschieden vom letzten Jahr nicht wiederholen dürfe, ein Sieg muss her. Der Tabellendritte von 2013 wollte das auch in der ersten Runde der Bundesligasaison 2014 gleich untermauern und sicherte sich zur Halbzeit ein 4:3.

 

In der zweiten Halbzeit drehten die Erlanger auf und sicherten sich ein 3:4, somit Unentschieden 7:7. Der Gastgeber war schwer geschockt, ging man doch mit sehr viel Zuversicht in diese Begegnung.

 

Für Erlangen ein toller Auftakt, der viel Hoffnung enthält, hat man doch dem Tabellendritten vom letzten Jahr und seinen national bekannten Athleten erfolgreich die Stirn geboten. Neuzugang Yannick Himmelsbach wurde als bester Kämpfer des Tages ausgezeichnet und der zweite Neuzugang Roman Tollsdorf sicherte den Erlangern gleich zwei Ippons.

 

 

Einen Punkt gewonnen - einen weiteren verschenkt? 

 

Der TV Erlangen verkauft sich in der zweiten Judo Bundesliga mit einem 7:7 gegen den VFL Riesa erneut stark. 

 

Zu Beginn des 4. Kampftages wuchsen die Sorgenfalten auf der Stirn von Kapitän Heiko Koch deutlich an. Neben Personalnöten in den Klassen bis 90 kg und 100 kg, hier war nur ein Kämpfer vorgesehen, fiel ausgerechnet kurz vor dem Kampf der bisher starke Roman Tolksdorf (-100 kg) aus. Zumal die Franken in der Vorsaison eine 7:2 Klatsche kassiert hatten.

 

Die Mannschaftsaufstellung und die einzelnen Begegnungen hatten am Ende jedoch das gesamte Spektrum des  Judosports geboten: Spannende Einzelkämpfe, spektakuläre Techniken, einen Rückstand, sowie eine fulminante Aufholjagd. Rund 200 Fans feierten ihr Team, feuerten die Mannschaft immer wieder frenetisch an und peitschten Diese zum Unentschieden nach einem 4:7 Rückstand.

 

Durchgang 1

 

Den Auftakt machte Vinzenz Dotzler, diesmal in der Klasse  -100 kg,  gegen den erfahrenen Gunther Dingler. Nach starker Vorstellung musste er sich durch eine kleine Wertung geschlagen geben. Kilian Tschöpe (-66 kg) konnte gegen Thomas Putschke durch taktisch starkes Auftreten mit vier Bestrafungen den Kampf vorzeitig für sich entscheiden und damit wieder ausgleichen.

 

Florian Ellmann (-90 kg) traf auf Robert Conrad, der sich heute für Erlangen als unschlagbar herausstellte. Florian Schwob (-73 kg) konnte gegen Stefan Döring mit einem schwungvollen Schulterwurf jedoch ausgleichen. Kai Brandes im Schwergewicht startete gegen Murat Malsagov vielversprechend, ehe ihm der verbotene Griff an das Hosenbein die direkte Disqualifikation einbrachte. Stefan Rieger im Leichtgewicht konnte gegen Stefan Fricke mit bewegungsvollem Judo und schönen Techniken punkten, ehe Elias Frank (-81 kg) gegen Christoph Paul kein Mittel fand. Zur Pause stand es 3:4 für den VFL Riesa.

 

Durchgang 2

 

In der Gewichtsklasse -100 kg wollte sich Vinzenz Dotzler bei Gunther Dingler revanchieren, was jedoch leider nicht gelang. Bis 66 kg konnte Yannick Himmelsbach in seiner ersten Bundesligasaison erneut überzeugen und mit einem starken Kampf bei guter Stimmung in der altehrwürdigen Jahnturnhalle gegen Stefan Eick gewinnen. 

 

Bei seinem Bundesligadebüt fand auch Paul Ferstl (-90 kg) in Robert Conrad seinen Meister, verkaufte sich jedoch sehenswert und empfahl sich für weitere Aufgaben. Die erneute Auflage in der Klasse -73 kg konnte diesmal Stefan Döring für den VFL Riesa gegen Florian Schwob mit einer kleinen Strafe für die Sachsen entscheiden, ehe Kai Brandes (+100 kg) gegen Daniel May, sowie Stefan Rieger (-60 kg) gegen Robert Ledig auf 6:7 verkürzen konnten. Im letzten Kampf des Tages war es nun am Geburtstagskind Konstantiv Ustinov (-81 kg) gegen Christoph Paul den Sieg im Einzelkampf und damit das Unentschieden zu erkämpfen. Ustinov demonstrierte hierzu lehrbuchmäßig einen eingesprungenen Armhebel und holte den nötigen Punkt.

 

Der TV Erlangen startet nach der Sommerpause mit den Begegnungen gegen Wiesbaden, Chemnitz und Halle in die zweite Saisonhälfte. Die bisherigen Leistungen sollten jedoch genügend Motivation und Schwung bringen, ist sich auch Heiko Koch sicher, der jetzt Sorgenfalten gegen ein Siegerlächeln eintauschte. „Trotz Personalnot und Pech haben wir heute mit einer grandiosen Mannschaftsleistung einen Punkt geholt. So kann sich Erlangen in der Bundesliga etablieren!“ ist sich auch Abteilungsleiter Klaus Lohrer sicher.

 

Florian Ellmann